"Der Labrador"

Die Rasse hat ihren Ursprung in Kanada. Sie kommt aber nicht aus Labrador, obwohl man es anhand des Namens vermuten könnte, sondern aus Neufundland. Der Name Labrador könnte seinen Ursprung in dem Wort "Labrador" selbst haben, was in portugiesischer Sprache "Hilfsarbeiter" und in spanischer "Arbeiter" (labradores) heißt. Das Wort Retriever stammt vom englischen Tätigkeitswort to retrieve ab, was so viel heißt wie: bringen, apportieren.
Ursprünglich gezüchtet wurden die Hunde
von Fischern der kanadischen Ostküste im Bereich der Neufundlandregion im mittleren
15. Jahrhundert. Die Fischer hielten zwei Arten Hunde: den großen "Newfoundland Dog" und den kleineren, den "St. John's Dog". Der große "Newfoundland Dog" war kräftig und wurde als Zugtier eingesetzt. Zum Ziehen von Schlitten, hauptsächlich aber um die Boote aus dem Wasser zu ziehen. Der kleinere "St. John's Dog" wurde von den Fischern eingesetzt um herausgefallene Fische zurückzuholen (ohne diesen dabei eine "Schuppe" zu krümmen) und um Fischernetze einzuholen. Diese Hunde mussten eifrig arbeiten und gut schwimmen können. Sie mussten dichtes, kurzes, wasserabstoßendes Fell haben, um der Kälte des Wassers widerstehen zu können und um bei ihrer Rückkehr nicht unnötiges Wasser mit ins Fischerboot zu bringen. Auch zur Jagd wurden die Hunde eingesetzt, da ein gut apportierender Hund natürlich sehr nützlich dabei war und die Hunde auch eine sehr feine Nase hatten. Die Hunde hatten auch eine gute Merkfähigkeit. Sie konnten sich auch noch nach längerer Zeit erinnern, wo verschiedene Wildstücke lagen. Und sie hatten ein so genanntes "weiches Maul", was bedeutet, sie brachten das Wild unversehrt dem Jäger.
Durch den regen Fischhandel zwischen Neufundland und England wurden die Engländer auf diese Hunde aufmerksam. Sie brachten die "St. John's"-Hunde nach England, um sie dort, aufgrund ihres weichen Mauls, bei den englischen Treibjagden zum Apportieren des Flug-
wildes einzusetzen.
Englische Adelsleute, mit großen Ländereien und somit vielen Jagdmöglichkeiten, setzten die Hunde zur Jagd ein und so entwickelte sich die Zucht weiter. Anfangs wurden die Hunde ausschließlich nach jagdlicher Leistungsfähigkeit gezüchtet. Dabei entstand schon ein ziemlich einheitlich aussehender Hund. Mittelgroß, kräftig gebaut, mit breitem Schädel, hartem kurzen Fell mit dichter wasserabstoßender Unterwolle und einer dicht behaarten Rute (Otterschwanz ähnlich). Es wurden aber auch immer mehr Hunde für Zuchtschauen (Dog Shows) gezüchtet und so entwickelten sich zwei Typen. Ein Arbeits- und ein Showtyp. Auch heute noch werden zwei Typen gezüchtet. Die Show- und die Arbeitslinie.
Anfangs gab es nur schwarze Hunde. 1892 wurden 2 leberfarbene Welpen im "Buccleugh Kennel" geboren. 1899 wurde der erste gelbe Welpe geboren. Sein Name war "Ben of Hyde", er war aus zwei schwarzen Eltern geboren und im Stammbuch registriert. In den späten 30er-Jahren gab es dann die ersten Choco-Welpen, in den beiden englischen Vereinen Tibshelfs und Cookridge, aber erst in den 70er-Jahren des 20. Jahrhunderts wurde systematisch auf diese Farbe gezüchtet.
Der erste Rassestandard für den Labrador Retriever wurde auch in England aufgestellt. Anfang des 20. Jahrhunderts wurden sie als eigenständige Rasse anerkannt.
Inzwischen wird der Labrador Retriever in vielen Bereichen eingesetzt u. a. als Behinderten-, Blinden-, Rettungs- und Drogensuchhund, aber auch in der Jagd hat er weiterhin einen hohen Stellenwert und natürlich in vielen anderen Hundesportarten.
Nun wissen Sie, warum der Labrador Retriever Schwimmhäute zwischen den Zehen hat und das Wasser so liebt und warum er so freudig apportiert.

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